Was wir behandeln
Wir behandeln verschiedene Essstörungen bei Erwachsenen mit einem Körpermassindex (BMI für body mass index) grösser als 16
Magersucht
oder Anorexia nervosa (ICD-10 F50.0 + F50.1 oder DSM-IV 307.1)
Ess-Brechsucht
oder Bulimia nervosa (ICD-10 F50.2 + F50.3 oder DSM-IV 307.51)
Esssucht
oder Binge Eating Disorder (nach DSM-IV)
Andere Essstörungen
oder EDNOS, für Eating Disorder Not Otherwise Specified
(ICD-10 F50.9 oder DSM-IV 307.50)
DauerdiäterInnen
Diese Erscheinungsformen der Essstörungen sind nicht immer eindeutig voneinander abzugrenzen. Sowohl Magersüchtige als auch Esssüchtige können ihr Essen erbrechen, und ehemals Magersüchtige können esssüchtig werden, Esssüchtige wiederum bulimisch oder anorektisch. Ebenso fliessend kann der übergang zur Esssucht sein.
Bei Menschen mit einer Essstörung steht die Nahrungsaufnahme im Dienst von Bedürfnissen, welche mit Ernährung nichts zu tun haben. Mit dem Essen bzw. Nicht-essen werden Bedürfnisse und Gefühle kontrolliert. Dieser Mechanismus ist grösstenteils unbewusst und kann willentlich oft nicht durchbrochen werden.
Die das Essen, bzw. Nicht-essen auslösenden Bedürfnisse und Gefühle sind der erkrankten Person meist unbekannt, da sie mit Essen / Nicht-essen weggemacht werden. Andere Wege zum Wohlbefinden scheint es nicht zu geben. Psychische Belastungen und Probleme werden daher nicht als solche erkannt, denn der Kampf mit dem Körpergewicht steht im Vordergrund.
Es gibt nicht eine Ursache von Essstörungen, sondern es ist ein Syndrom von komplexen Problemkreisen des jeweiligen Individuums, das in seinem individuellen und soziokulturellen Umfeld steht.
Zum Weiterlesen
Queenie Lu, Maturaarbeit 2016, Kantonsschule WettingenBulimia Nervosa in Relation zu Narzissmus und Hochsensibilität